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Ludwigshafen, 05.11.2024

Spendenübergabe der Pfalzwerke an Ortsgemeinde Schwegenheim für Eichenprojekt mit dem NABU RLP

Der NABU Rheinland-Pfalz, vor Ort vertreten durch die NABU-Gruppe Lingenfeld und die NABU-Regionalstelle Süd, erhält die Nutzungsrechte an 15 Alteichen im Gemeindewald Schwegenheim mit dem Ziel, diese Bäume dauerhaft als wertvollen Lebensraum zu erhalten.

Das Eichenprojekt wird durch eine 15.000 Euro-Spende der Pfalzwerke AG aus einem speziellen Fördertopf ermöglicht. Die offizielle Übergabe der Spende durch Vertreter der Pfalzwerke an den NABU findet am 4. November statt. Der Fördertopf wird jedes Jahr durch den Verbrauch des TÜV-zertifizierten Ökostroms „Pfalzwerke purstrom“ gefüllt. Pro zertifizierter Kilowattstunde werden 0,02 Cent/kWh abgeführt. So werden jährlich Mittel frei, die gezielt in Umweltschutz- oder EnergiewendeProjekte in der Pfalz und dem Saarpfalz-Kreis investiert werden.

„Als Pfalzwerke sind wir stolz darauf, mit unserer Spende einen wertvollen Beitrag zum regionalen Naturschutz und zur Artenvielfalt zu leisten. Ein herzlicher Dank gilt dem NABU und dem Forstamt Pfälzer Rheinauen, die dieses wichtige Projekt mit großer Sorgfalt und Fachkenntnis umsetzen und langfristig begleiten werden“, so Patrick Grochowski, Eventmanager und Spendenverantwortlicher, strategisches Marketing & Unternehmenskommunikation, Pfalzwerke.

Das Eichenprojekt wurde vom NABU in Kooperation mit dem Forstamt Pfälzer Rheinauen empfohlen und von den Pfalzwerken ausgewählt. Das Forstamt betreut im Auftrag der Ortsgemeinde den Gemeindewald und wird die Umsetzung des Spendenprojektes begleiten und gemeinsam mit dem NABU die Auswahl der Bäume nach bestimmten Kriterien treffen.

Besonderheiten im Gemeindewald und Auswahlverfahren

Der Gemeindewald Schwegenheim zeichnet sich durch einen bemerkenswerten Bestand an Eichen aus. Die ältesten Bäume sind über 200 Jahre alt, sie wurden gepflanzt nach den vielen Kriegen und Notzeiten und den Wirren der französischen Revolution. Denn erst danach wurden durch die Einführung einer staatlich kontrollierten, nachhaltigen Forstwirtschaft, die zuvor über Jahrhunderte vielfach übernutzen Wälder von den waldbesitzenden Gemeinden wieder aufgebaut. Der Erhalt, die Pflege und nachhaltige Nutzung ihres Waldes ist der Gemeinde Schwegenheim seitdem ehrenvolle Aufgabe und Herausforderung zugleich.

In den vergangenen Jahren zeigte sich, dass der fortschreitende Klimawandel leider auch vor den ökologisch wertvollen, arten- und strukturreichen Eichenwäldern nicht Halt macht. Insbesondere in den wärmeren und trockeneren Regionen - wie hier im Oberrheingraben- ist vermehrt das Absterben von alten Eichen zu beobachten.

Waldbesitzer wie die Gemeinde Schwegenheim stehen vor einer großen Aufgabe ihren Wald zu erhalten und für den Klimawandel stabil zu machen. Dies ist immer eine Gratwanderung zwischen den vielfältigen Ansprüchen der Gesellschaft an den Wald, die nachhaltige Nutzung des Rohstoffs Holz, die Nutzung als Erholungsraum, Verkehrssicherung, dem Schutz der Natur, der Artenvielfalt, den Schutzfunktionen des Waldes für das Klima und den Wasserhaushalt und nicht zuletzt den finanziellen Möglichkeiten des Waldbesitzers.

In der betreffenden Waldabteilung „Mönchsbusch“ werden nun 15 dieser starken rund 200 Jahre alten totholzreichen Alteichen vom zuständigen Förster und dem NABU unter dem Aspekt des Arten- und Biotopschutzes ausgewählt. Sie werden anhand von Karten dokumentiert, über GPS eingemessen und markiert. Sie bleiben auch nach dem Zusammenbruch als Totholz im Bestand und übernehmen wichtige Biotopfunktionen. So werden sie sehr lange Zeit vielen seltenen Insekten, Vögeln, Fledermäusen, Bilchen, Amphibien, Pilzen und Moosen als wertvoller Lebensraum dienen. Baumhöhlen und verschiedene andere Baummikrohabitate sowie stehendes und liegendes Totholz ermöglichen eine hohe Artenvielfalt. Mächtige alte Bäume sind darüber hinaus strukturbildend für den Wald und wirken ausgleichend auf das Mikroklima.

Das durch die „Pfalzwerke purstrom Spende“ ermöglichte Eichenprojekt ist also eine Win-Win-Situation für alle Projektpartner und vor allem für die Natur.

Bei der Spendenübergabe: Christian Schmitt (Key Account Manager, B2B), Cosima Lindemann (Vorsitzende NABU Rheinland-Pfalz) und Andreas Weber (Bürgermeister Schwegenheim).